Dienstag, 10. November 2015

Ich wollte nie Mutter werden...

... Zumindest nicht so früh.


Früher als ich ungefähr 15 Jahre alt war, meine Schwester war gerade schwanger mit ihrem zweiten Kind, kam bei uns Zuhause das leidige Thema Kinder kriegen, Familie gründen und erwachsen werden auf den Tisch...

Wir saßen im wahrsten Sinne des Wortes gerade am abendlichen Esstisch, meine Schwester der Wal schaufelte sich gerade schüsselweise die Spaghetti in den immer größer werdenden Wanst, während ich ihr verächtlich schnaubend gegenüber saß und mir das Trauerspiel mit ansah.
Angewidert rümpfte ich die Nase und stocherte nebenher in meinem eigenen Teller rum, während sie sich schon die nächste Kelle auffüllte.
Etwas zu harsch fragte ich sie daraufhin ob sie denn nicht mittlerweile genug hätte und es nicht langsam mal reichen würde, schließlich sei sie nur schwanger und nicht am verhungern. Sie ließ daraufhin entsetzt die Gabel fallen und unsere Mutter schaute mich fassungslos an. Ich sah wie sie damit zu kämpfen hatte die richtigen Worte zu finden und mich nicht gleich in der Luft zu zerreißen.
Meine Mutter fuhr sich durch die lockigen Haare, atmete ein paar Mal ein und aus um mich dann mit festen Blick anzuschauen.
Ich konnte es schon an Ihrer zusammengekniffenen Augenbrauen erkennen, dass sie wirklich sauer auf mich war und jetzt gleich eine Moralpredigt der besonderen Art kommen würde.
Sie fragte mich, in einem meiner Meinung nach zu ruhigem Ton, ob ich denn überhaupt wüsste wie es wäre, wenn man schwanger sei und wie sich der Körper so verändert, was er braucht und wie es einer schwangeren Frau denn dabei ginge.
Ich ließe die Gabel in meiner Hand ein paar Mal hin- und herkreisen während ich nachdachte und ihr in einem mehr als schnippischen Ton entgegnete, dass es mir prinzipiell egal sei, da ich eh keine Kinder haben wollte. Man würde nur fett und ungehalten werden, sich gehen lassen und seine eigene Persönlichkeit, Freiheit und Entscheidungen abgeben.
Ich war der festen Überzeugzung, dass Kinder haben ewas schreckliches sei, man hätte keine Zeit mehr für die Dinge die einem selbst wichtig sind. Man gäbe sein ganzes Geld nur für die Kinder aus und am Ende des Tages würde man keine richtige Belohnung dafür bekommen, weil die kleinen Scheißer eh nur an sich denken.
Stille.
Für ein paar Minuten herrschte Stille am Esstisch. Keiner sagte etwas.
Ich fühlte mich als hätte ich gerade einen großen Sieg nach Hause getragen und dachte damit sei das Thema letztendlich vom Tisch. Ich hätte meine Ruhe und könnte gleich meines Weges gehen und mich an mein Kunstprojekt setzen.
Ich lag sowas von falsch...
Mein Vater war der Erste der etwas dazu sagte, noch bevor meine Mutter überhaupt irgendwas dazu erwidern konnte.
Er fragte mich, ob ich wirklich so denken würde. Ob das meine finale Meinung zu dem Thema sei und ob ich mir sicher wäre. Schließlich hätte ich ja sehr abwertend damit auch über mich und meine Schwestern geurteilt. Er fragte mich, was denn wäre, wenn er und meine Mutter damals auch so gedacht hätten über das Kinder kriegen und wieso ich so negativ sei.
Meine Mutter hielt vor Wut den Atem an, meine ältere Schwester der schwangere Wal stoppte für einen Moment mit dem Essen und meine andere Schwester, die sich bis dato mit meinem Neffen beschäftigt hatte, lauschte auf.
Ich tat das Schlimmste, was man in so einer Situation wohl tun könnte:
Ich lachte. Ich lachte so laut ich konnte.
Hochnäsig wie ich in meinem Alter war, erwiderte ich, dass ich nie darum gebeten hätte geboren worden zu sein und es ja an mir und meinen Schwestern sehen würde, wie das so ist Kinder zu haben: anstrengend. Es raubt einen den letzten Nerv, man hat nie wirklich genug Geld für all die schönen Dinge die man haben wollte, könnte nie spontan weg, weil ja dank der Kinder alles geplant werden musste und ich ja sah wie hier alles so läuft und wie viel Zeit meine Eltern letztlich füreinander hatten.
Nein, ich wollte keine Kinder. Schon gar nicht selbst bekommen. Meine damals schlanke Figur wollte ich nur für mich behalten. Adoption, das könnte ich mir gegebenenfalls noch vorstellen, immerhin würde sich dann ja jemand anders die Figur versauen. Mit einem Jahr dürfte das Kind dann zu mir ziehen, weil dann wäre es ja aus dem gröbsten raus und ich hätte nicht mehr so viel Arbeit damit. Meine Schwester könnte ja noch mehr Kinder in die Welt setzen, wenn sie da so Spaß dran hat, ich lebe lieber mein Leben und versaue lieber nur meines.
Die Diskussion, die Wutanfälle und Hasstiraden die dann kamen, erspare ich an dieser Stelle einfach mal. An einige kann ich mich nicht wirklich mehr erinnern und andere sind einfach zu heftig. Was ich im Grunde nachvollziehen kann, wenn man bedenkt mit welcher Leidenschaft meine Mutter sich um uns Kinder und Ihre Enkel gekümmert hatte.

Damals war mir das alles so egal. Ich war mit mir selbst beschäftigt.
Ich war 15 Jahre alt, gerade in den Vorbereitungen auf den ersten Abschluss und ein absoluter Teenie. Stur, selbstverliebt, besserwisserisch und absolut egoistisch.
Ich hatte einfach keine Lust mir darüber Gedanken zu machen wie es wohl ist sich um einen anderen Menschen zu kümmern, immerhin war ich so sehr mit mir selbst beschäftigt.
Nach längerem Überlegen kam ich dann auch zu dem Entschluss, dass ich eigentlich auch gänzlich ungeeignet war um ein Kind großzuziehen.
Ich war egoisitisch, leicht reizbar, ungeduldig, manchmal sehr unfair und schnell genervt, wenn etwas nicht so lief wie ich das wollte. Typisch Teenager denkt man sich.
Ja vielleicht, aber ich hab es auch gar nicht eingesehen mich an dem Punkt damit auseinander zu setzen ob ich jemals Kinder bekommen würde oder nicht.
Ich blieb weiterhin bei der "lieber nicht" Variante, meine Figur und alles was damit zusammenhing, war mir um einiges wichtiger.
Ja, ich war der Meinung, dass ich niemals Kinder haben werde.

Vier Jahre später, ich war gerade 19 Jahre alt, hatte mein Abitur bestanden und bereitete mich darauf vor mit meinem Freund auf ein Festival zu fahren, sollte ich die Hiobsbotschaft erhalten...

Ich hatte vor einiger Zeit eine neue Pille bekommen.
Eine Minipille die ich schön fleißig durchnehmen konnte ohne das lästige Bluten.
Der Arzt meinte es wäre alles gut und sicher und ich müsste mir keine Sorgen machen, wenn ich meine Periode mal sehr unregelmäßig oder gar nicht bekäme, das wäre völlig normal schließlich müsste sich der Körper ja erst an die Umstellung gewöhnen.
Ich dachte mir nichts bei, nahm fleißig die Pille, vergnügte mich mit meinem Freund und alles war für mich in Ordnung. Die Welt war schön.
Sie stand mir offen. Ich konnte alles tun und lassen was ich wollte. Niemand konnte mir mehr was  vorschreiben, die Grenzen waren offen und sollten neu ausgelotet werden.

Drei Tage bevor wir uns aufmachten zum Festival bemerkte ich, dass mir meine BHs alle langsam knapp wurden. Ich selbst war nicht dicker geworden, aber anscheinend meine Brüste. Ich war ein bisschen verwundert. Zwischenblutungen hatte ich auch seit längerere Zeit nicht mehr gehabt. Etwas verunsichert rief ich von meinem Freund aus meine Mutter an um mit Ihr darüber zu sprechen.
Ich hatte irgendwie ein sehr ungutes Gefühl. Mein Magen fühlte sich flau an und irgendwie hatte ich das Bedürfnis zu weinen. Meine Mutter beruhigte mich am Telefon und versprach mir, dass wenn ich nach Hause kommen würde wir den Montag gleich zum Frauenarzt fahren würden um einen sicheren Test zu machen.
In meinem Kopf herrschte Chaos. Test? Wozu denn einen Test? Ihre Worte ergaben für mich keinen Sinn und ich fragte sie daraufhin was für einen Test wir denn machen sollten.
Einen Schwangerschaftstest.
....
Wie bitte? Hatte sie gerade wirklich Schwangerschaftstest gesagt?
Ich lachte mal wieder und fragte sie ob sie irgendwas getrunken hätte oder wie sie bitte auf die verrückte Idee kam, dass ich jetzt schwanger sein sollte.
Schließlich nahm ich fleißig meine Minipille und alles war gut. Meine Mutter schwieg.
Den Montag darauf fuhren wir morgens direkt zum Arzt. Ich fühlte mich, als müsste ich mich gleich übergeben. Mir war heiß, kalt, schwindelig und vor allem zum heulen zu Mute.
Als wir endlich aufgerufen wurden und ich mich mit meiner Mutter in das Behandlungszimmer begeben hatte, war ich wie betäubt. Ich konnte nicht mehr wirklich klar denken. Alles um mich herum fühlte sich so unwirklich an.
Ich hatte noch nichts von dem Arzt gehört, noch keine guten oder schlechten Nachrichten bekommen, aber trotzdem fühlte ich mich hundeelend während ich da saß und meine Mutter mir liebevoll die Hand drückte.
Der Arzt kam rein und ich wurde untersucht. Seine Worte konnte ich nur sehr entfernt hören. Ich war wie in Trance als ich mich wieder in sein Sprechzimmer gesessen hatte.
Ich merkte wie meine Mutter ein paar Mal an meinem Arm rüttelte und meinen Namen rief.
Völlig verwundert starrte ich zwischen ihr und dem Arzt hin und her.
Ich hatte zwar gehört, was die beiden gesagt hatten, aber ich konnte es irgendwie nicht so recht verarbeiten. Ob die Beiden das noch einmal wiederholen könnte, fragte ich.
Oh wie ich wünschte das Ganze wäre ein Traum gewesen und der dösige Arzt hätte nur einen dummen Witz gemacht.
Nein, hatte er leider nicht. Ich war schwanger. In der sechsten Woche.
Stolz zeigte er mir das Ultraschallbild und war gerade dabei fleißig den Mutterpass fertig zu stellen, als sich langsam mein Verstand wieder zu Wort meldete.
Halt rief ich, ich will kein Kind bekommen. Ich bin zu jung und reintheoretisch ungeeignet ein Kind groß zu ziehen!
Der Arzt hielt inne und wandte sich meiner Mutter zu. Sie schaute zu mir, dann zu dem Arzt und erklärte ihm, dass ich alt genug sei das selbst zu entscheiden und sie nur als moralische Stütze dabei sei um ihr kleines Mädchen aufzufangen, wenn etwas sei.
Ich sah wie der Arzt die Stirn in tiefe Falten legte und nachdachte.
Nach ein paar Sekunden sagte er, dass ich tatsächlich sehr jung sei um ein Kind groß zu ziehen und ich mich daher entscheiden sollte ob ich das nun behalten wollte oder nicht.
Ich könnte mir das bis zum Ende der Woche überlegen und sollte ich mich dagegegen entscheiden, dann sollte ich mich direkt melden damit wir einen Termin machen könnten um dieses Missgeschick zu begradigen.
Das Foto drückte er mir in die Hand und ich konnte gehen.
Sobald wir aus der Praxis raus waren, brach ich zusammen.
Ich heulte mir die Seele aus dem Leib als gäbe es kein Morgen mehr.
Zitternd rief ich meinen Freund an um ihm von der entsetzlichen Lage zu berichten.
Die meiste Zeit hat er glaube ich nicht wirklich verstanden was ich ihm genau sagen wollte, aber den Kern konnte er wohl erkennen. Er war still. Sehr still.
Obwohl ich eigentlich kein Kind wollte, hatte ich irgendwo wohl gehofft, dass er sich etwas verständlich zeigen würde, mich beruhigt und mir irgendwas tröstliches zuflüsterte.
Aber nichts. Er war einfach nur still.
Nachdem wir uns minutenlang angeschwiegen und meine endlosen Tränen anscheinend versiegt waren, legte ich schließlich auf und fuhr mit meiner Mutter nach Hause.
Zuhause wartete mein Vater schon gespannt in der Küche. Er tat zwar so, als wüsste er nichts, aber ich wusste, dass meine Mutter in unterrichtet hatte. Kreidebleich saß er da vor seinem Kaffee, die Tageszeitung zitterte leicht in seiner Hand. Als ich reinkam und er mein verheultes Gesicht sah, kam von ihm die gleiche, meiner Meinung nach taktlose Äußerung wie zuvor von meiner Mutter im Auto. "Das Kind kriegen wir auch noch groß."
Meine ältere Schwester kam die Treppe runtergepoltert, starrte mich an und schloss mich daraufhin fest in Ihre Arme. Sie freute sich. Genauso wie alle anderen.
Wieso bloß freuten sich alle darüber während ich das Gefühl hatte, die Welt würde untergehen? Als hätte man mir soeben mitgeteilt, dass ich die nächsten Wochen sterben würde?
Ich war angewidert. Von mir. Der Welt. Dem wachsenden Kind. Von allem.

Als mein Freund ein paar Stunden später kam und wir uns über die mögliche Lösung dieser verzwickten Situation unterhielten, hielt er sich weitesgehend bedeckt.
Es sollte meine Entscheidung sein was ich letztlich mache. Immerhin sei es mein Körper und er würde mir nicht vorschreiben was ich zu tun oder zu lassen habe.

Die Sache stand ungeklärt zwischen uns als wir uns den Dienstag samt Gepäck aufmachten um zum Festival zu fahren.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass es ihn belastet. Dass er da keine Lust zu hatte und nahm es ihm irgendwie böse, obwohl ich eigentlich auch keine Lust hatte jetzt Mutter zu werden gerade wo ich quasi endlich frei und ungebunden war.
Wir haben uns während des Festivals öfters darüber unterhalten und obwohl ich mir so sicher war, dass ich nicht Mutter werden wollte, wurde mir bei dem Gedanken das ungeborene Kind wegmachen zu lassen, schlecht und ich wollte mich am liebsten in den Schoß meiner Mutter flüchten und nur noch heulen.
Nach langem hin und her beschlossen wir das Risiko zu wagen und zu schauen was so passieren, wie sich alles entwickeln würde.
Ich wusste, dass wenn er den Schwanz einkneift und mich alleine lassen würde, ich immernoch meine Mutter hätte. Die, obwohl ich sie vor Jahren mit meiner Aussage am Esstisch so verletzt hatte, es mir nie vorhalten würde und versuchen würde, dass ich das Muttersein als genauso schön und erfüllend empfand wie sie.

Die Schwangerschaft war schrecklich...
Ich war unzufrieden, weil ich so viel zunahm. Während ich immer fetter wurde, wurde meine ältere Schwester immer dünner.
Ich ließ mich gehen, war maulig und gab für meine Situation allen die Schuld.
Ich liebte mein Kind irgendwie, aber irgendwie verfluchte ich es auch.
Auf der einen Seite freute ich mich, wenn ich dann endlich mein eigenes Fleisch und Blut in den Armen hielt, zusehen konnte wie es größer wurde und mehr und mehr lernte und doch war ich unzufrieden. Ich fühlte mich eingeschränkt. Oft wünschte ich mir, ich hätte mich anders entschieden und könnte jetzt einfach mein Leben leben.
Während meine Freundinnen nach Australien flogen, studierten oder einfach ihr Leben lebten war ich damit beschäftigt zu Geburtsvorbereitungskursen zu hetzen, Babymöbel auszusuchen und mich mit meinen Eltern über Erziehungsfragen zu streiten...

Ja, an einigen Punkten habe ich meine Entscheidung von damals bereut. Zumal ich nicht das Gefühl hatte, dass sich an meiner emotionalen Eignung bezüglich des Kindergroßziehens irgendetas geändert hatte.
Ich wünschte mir tatsächlich, dass ich mich anders entschieden hätte und lieber bewusst dazu entschieden hätte schwanger zu werden, statt da quasi reingeworfen zu werden und mich innerhalb einer Woche für den Tod oder das Leben zu entscheiden.
Ich wünschte mir, dass ich meine Jugend voll ausgekostet hätte. Mich ausprobiert hätte und vielleicht noch meinen Partner nochmal überdacht hätte.
Oft habe ich darüber nachgedacht, was wäre wenn.
Wie würde dein Leben jetzt aussehen, wenn du dich damals dagegegen entschieden hättest? Wärst du dann mit deinem Freund noch zusammen? Würdest du jetzt auch mit ihm zusammen leben oder wo hätte es dich hinverschlagen? Würdest du genau das machen, was du jetzt machst oder doch etwas anderes? Wärst du gegebenenfalls glücklicher?

Und doch, als ich meinen Sohn dann zusehen konnte, wie er langsam größer wurde, mehr lernte, mich bewusst wahrnahm und sich seine Persönlichkeit herauskristallisierte, bereute ich meine Entscheidung immer weniger. Erfreute mich mehr an den Dingen die er mir gab, als die er mir nahm.
Ich würde lügen, würde ich sagen ich würde alles nochmal genauso machen, würde ich noch einmal vor der Wahl stehen.
Nein.
Vermutlich würde ich mich anders entscheiden, einfach weil ich meines Erachtens einiges verpasst habe, aber im Gegensatz dazu auch viel gewonnen habe.
Letztlich ist es nur eine Frage was einem wichtiger ist.

Knapp 10 Jahre nach der eskalierten Diskussion am Esstisch bei der ich stur und steif behauptet habe, dass ich nie Kinder haben würde, weil mir mein eigenes Leben und meine schlanke Figur so viel wichtiger sei, wurde ich eines besseren belehrt...

Ich habe zwei ganz wundervolle Kinder, die mich zwar ab und an zur Weißglut treiben, aber mir dennoch so viel geben und mich immer wieder überraschen.
Ich habe zwei Kinder die eine breitgefächerte Palette an Emotionen in mir hervorrufen von denen ich bis dato nicht einmal geahnt habe, dass ich dazu fähig wäre.
Sie sind nicht perfekt, nein. Aber sie sind wunderbar so wie sie sind.
Ja manche Sachen könnten besser und schöner und einfacher laufen, aber es ist gut wie es ist.

Ich will niemanden dazu animieren früh Kinder zu bekommen, um Gottes Willen nicht. Nein. Das sollte jeder individuell für sich entscheiden.
Man sollte bedenken, dass Kinder einem zwar viel geben, aber einem auch viel nehmen.
Als Person ist man eingeschränkter, man ist nicht nur für sich verantwortlich sondern noch für jemand anderes der auf die Hilfe angewiesen ist.
Man verpasst einiges, ja. Das sollte jedem bewusst sein, schließlich kann man nicht einfach so mal weg ohne, dass man nicht vorher ewig planen muss.
Aber es hat auch einige schöne Seiten. Wertvolle Momente und Kinder helfen ein Stück weit sich selbst zu finden und als Menschen zu definieren.
Wer will ich für mich und meine Kinder sein? Wie gehe ich mit Situationen um? Wie reagiere ich bei Konflikten oder bei Stress?
Kinder können einem die Welt noch einmal zeigen, wie man selbst es vielleicht lange nicht mehr getan hat und daran erinnern, dass alles schön ist solange man es zulässt.

Würde ich es jetzt, wo ich älter und angeblich reifer bin, anders machen? Ja,
Genieße ich dennoch mein Leben und liebe meine Kinder? Mehr als alles andere.

- Natalie -